Je mehr Energie eine Zivilisation verbraucht, desto höher entwickelt ist sie.
(HS)
Archiv des Autors: Andreas Marc Klingler
Zeitbewusste Bahnfahrer
Würden Autofahrer wie bei der Bahn im Voraus festlegen, wann sie abfahren und ankommen wollen und diese Pläne dann mit der Realität vergleichen würden, würden wahrscheinlich nicht mehr all zu viele Autofahrer über die Unpünktlichkeit der Züge schimpfen.
Nebeneinander statt Miteinander
Wir leben heute oft nicht mehr miteinander, sondern nur noch nebeneinander.
Auch wenn es manchmal anders aussieht.
Kluger Schein
Reiche, schöne und erfolgreiche Menschen nennt man eher „klug”, obwohl es sich häufig nur um mittelmäßige Menschen handelt, die es aufgrund anderer Faktoren (Glück!) „weit gebracht haben”. Kaum würde man einen Obdachlosen als „klug” bezeichnen, einfach nur, weil er ein Obdachloser ist.
Was die Wissenschaft kann
Was die Wissenschaft kann:
- Reproduzierbare Ereignisse beschreiben
- Formal beschreibbare Phänomene erklären
Was die Wissenschaft nicht kann:
- Einmalige / Zu selten auftretende Ereignisse beschreiben
- Phänomene beschreiben, die nicht formal oder statistisch definierbar sind
Unabhängig davon, ob sie wahr sind.
Was viele über die Wissenschaft glauben:
- Die gesamte Welt ist letztendlich – wenn auch mit unvorstellbar hoher Komplexität – rational erklärbar.
- Wissenschaft und Glaube im allgemeinen und Logik im speziellen schließen sich aus.
- Die Gesetze der Wissenschaft sind universell.
Teile und verliere 2
Manche Menschen vergraben sich so tief in einzelne Gebiete, dass sie die Natur ihres Betrachtungsgegenstands immer mehr aus den Augen verlieren, aber meinen, man könne sie durch die exakte Analyse aller seiner Teile finden.
Gesetze der Mitte
Der Mensch dringt immer tiefer in die Materie hinein (Nanoforschung, Quantenphysik, …). Je tiefer man geht, desto weniger gelten die uns vertrauten Gesetze. Passen unsere Gesetze (und Weltbilder) vielleicht nur auf die „mittlere” Welt? (Also weder im „ganz kleinen” noch im „ganz großen”?)
Wir werden nicht erwachsen
Ich merke langsam, dass wir nicht erwachsen, sondern nur älter werden.
(Th.)
Gesättigte Neugier
Die Wissenschaft kann so vieles erklären, dass bei manchen Menschen womöglich der Eindruck entstanden ist, sie könne alles erklären. Die Aufnahmefähigkeit ist schließlich begrenzt und das „Erkannte“ ist schon viel, viel mehr, als ein einzelner Mensch überhaupt überblicken kann.
Vielleicht ist auch das ein Teil der Erklärung für den festen Glauben vieler Menschen an die Wissenschaft, die Erkenntnisse von ihr verlangen, welche sie gar nicht zu leisten in der Lage ist.
Schwindender Zusammenhalt durch zu hohe Komplexität
Über alle Wissenschaftsbereiche gesehen gibt es „zu viele” Erkenntnisse aus den unterschiedlichsten Gebieten und es werden in immer kürzerer Zeit immer mehr, als dass sie noch jemand ordnen und in ein konsistentes Weltbild einfügen könnte.
Verliert die Wissenschaft langsam ihre welterklärende Funktion, da sie irgendwann keine integrative Kraft mehr hat, ihre Erkenntnisse zu „normieren“, sondern nur noch viele „Einzelerkenntnisse” ohne Zusammenhang „produziert”?
Bewusstes Leben
Glücklich seien die im Leben stehenden Menschen, die nicht zu 100% in „ihrer” Gesellschaft aufgehen, sondern sich trotz großer Eingebundenheit in der Gemeinschaft ab und zu ein Stück weit bewusst von ihr entfernen um über ihr als Vogel zu kreisen. Und sich zu wundern. Manchmal zu weinen. Und oft zu lachen.
Absolutheitsanspruch der Wirtschaftspropheten
So wie die Wissenschaft aus der Sicht des Rationalismus beansprucht, die Welt vollständig erklären zu können, so beansprucht in der Gegenwart unserer (westlichen) Gesellschaft die Wirtschaft, das gesamte Leben nach ihren Methoden zu formen.
Unabhängig davon, dass, so wie die Wissenschaft bestimmte Bereiche systembedingt nicht erklären kann, auch die Gesetze der Wirtschaft nur in bestimmten Bereichen gelten. Das ist Fundamentalisten aber egal.